Heute werden wir uns mit Präpositionalphrasen beschäftigen (das sind Wortgruppen wie z.B. vor dem Spiegel). Speziell geht es darum, wie man erkennen kann, ob eine Präpositionalphrase in einem Satz die Funktion eines Präpositionalobjekts oder die Funktion eines Adverbials erfüllt.
Erklärung & Beispiele
Präpositionalobjekte und Adverbiale können beide Präpositionalphrasen sein, also mit einer Präposition beginnen (manchmal auch mit genau derselben Präposition). Daher besteht hier Verwechslungsgefahr. Mit den beiden folgenden Kriterien kannst du die beiden Satzgliedfunktionen aber ganz leicht voneinander unterscheiden:
- Ist die Präposition durch eine andere Präposition ersetzbar?
Ja? – Dann handelt es sich um ein Adverbial.
Nein? – Dann handelt es sich um ein Präpositionalobjekt. (s. unten Beispiel A) - Enthält die Frage nach dem Satzglied die Präposition?
Ja? – Dann handelt es sich um ein Präpositionalobjekt.
Nein? – Dann handelt es sich um ein Adverbial. (s. unten Beispiel B)
Hier kannst du den Unterschied anhand von zwei Beispielsätzen nachvollziehen:
Beispiel A. Ich warte auf dem Schulhof.
Kriterium 1: Ja, die Präposition ist ersetzbar (z.B. durch „neben“: Ich warte neben dem Schulhof).
Kriterium 2: Nein, die Präposition „auf“ ist nicht in der Frage enthalten („Wo wartest du?“).
–> die Präpositionalphrase auf dem Schulhof ist ein Adverbial
Beispiel B. Ich warte auf den Freund.
Kriterium 1: Nein, die Präposition ist nicht ersetzbar (z.B. nicht durch „mit“: *Ich warte mit den Freund).
Kriterium 2: Ja, die Frage enthält die Präposition „auf“ („Auf wen wartest du?“)
–> die Präpositionalphrase auf den Freund ist ein Präpositionalobjekt